Hoftiere und landleben

Fünf Kühe, zwei Schweine, zwanzig Hühner samt Hahn und Bulle - diesen oder einen ähnlichen Tierbestand haben viele vor Augen, wenn sie an einen klassischen Bauernhof denken. Und genau das ist bei uns auf dem Hof Hallebeeke zu finden: Ein wenig „back to the roots“ für die Tiere aber auch im eigenen Sinne! Weg von Lebensmittelskandalen und Berichten über tierverachtende Haltungsmethoden, hin zu einer artgerechten Tierhaltung in „haushaltsüblichen Mengen“ und damit Nahrungsmitteln, die wirklich nach dem schmecken, was sie sind.  Als wir den Hof kauften, hatten wir eigentlich nur vor, einen Platz für die artgerechte Haltung unserer Sport- und Zuchtpferde zu finden. Irgendwann beim Frühstück, als selbst das Bio-Ei nicht mehr richtig schmeckte, kam dann die Idee mit den Hühnern. Ein Platz im Obstgarten war für die Hühner schnell gefunden und schon nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass wir durch die artgerechte Haltung und Fütterung der Hühner, die Qualität unseres Frühstückseies exorbitant verbessern konnten. So wurden wir zu Möchtegern-Selbstversorgern und es kamen aus den unterschiedlichen Gründen Hühner, Galloways und Schweine auf unseren Hof:

Galloways

Mit unseren Galloways versuchen wir in erster Linie unsere Pferdeweiden auf natürliche Weise zu pflegen. Flächen, die ständig und ausschließlich von Pferden beweidet werden, ermüden sehr bald und weisen dann große Geilstellen auf. Die Flächen leiden unter dem stark selektiven Grasen der Pferde, der Verwurmung und dem Vertritt. Vorteile der Weidegesellschaft unserer Pferde mit den Galloways sind die Beseitigung oder zumindest die Verringerung der Geilstellen, die Reduktion der Wurmlast durch das unterschiedliche Fressverhalten und die wirtspezifischen Parasiten von Rind und Pferd. Aber unsere Galloways sind nicht nur unsere lustigen Weidepfleger im Zottelfell, sondern sie liefern uns auch ein gleichmäßig marmoriertes, feinfaseriges und dunkles Fleisch. Langsam gewachsenes, ohne Kraftfutter erzeugtes Fleisch weist eine deutlich bessere Fleischqualität auf als anderes, schnell gemästetes Rindfleisch. 


Orpis

Für die Legehennenhaltung und die Hähnchenmast gibt es jeweils spezielle Zuchtlinien: Hennen, die viele Eier legen und Masthühner, die viel Fleisch ansetzen. Wir haben uns für „Drei-Nutzungshühner“ entschieden: sie sind zu schwer, um über die Zäune zu fliegen und bringen beim Schlachten etwas Fleisch auf die Waage, legen ausreichend Eier und sind optisch sehr schön! Unsere Orpington-Hühner!


Landschweine

Mit der Anschaffung unserer Schweine haben wir uns bewusst für eine Rasse entschieden, die nicht so wie moderne Hochleistungsschweine mit hohen Tageszunahmen, großen Schlachtkörperlängen und starker Schinkenbildung „glänzen“. Wir haben uns für die Mischung zweier Landschweinrassen entschieden: Schwäbisch-Hällisches Landschwein gemixt mit Duroc-Schweinen. Beide Rassen werden geschätzt für ihre Robustheit, die die ganzjährige Freilandhaltung möglich macht und den intramuskulären Fettgehalt, der zartes Fleisch und ein feines Aroma macht.



Wir lieben unsere Tiere, aber wir essen sie auch! Das klingt erstmal schlimm, aber bis ein Tier bei uns geschlachtet wird, versuchen wir zumindest, ihm ein möglichst artgerechtes, glückliches Leben zu ermöglichen. Unsere Hähne, die wir ausgebrütet haben, werden weder mit einem Tag geschreddert noch mit etwa 4-6 Wochen wie das handelsüblich angebotene Hähnchenfilet geschlachtet. Unsere Hähnchen bleiben, bis sie damit beginnen, sich mit ihren Artgenossen um die Hühner zu streiten. Und unsere Galloway-Bullen dürfen sich drei Jahre mit ihren Mädels auf der Weide vergnügen, bevor sie geschlachtet werden. Wir schlachten nur erwachsene Tiere, bei denen wir wissen, dass sie gut gelebt und sich gut ernährt haben. Schlachten an sich ist natürlich nicht schön, aber wenn man schon Fleisch isst, dann ist das in unseren Augen der deutlich konsequentere Weg, als „anonymes Fleisch“ im Supermarkt zu kaufen. Den „Schluss“ versuchen wir möglichst respektvoll im Sinne der Tiere zu gestalten, soweit das möglich ist. Durch eine stressfreie, tiergerechte Hofschlachtung werden unnötige und für die Tiere quälende Transporte vermieden. Das ist nicht nur tiergerecht, sondern durch weniger Adrenalin in den Muskelfasern, reift und schmeckt das Fleisch viel besser. Neben dem respektvollen Umgang mit dem Tier ist der Geschmack der Hauptgrund unserer Arbeit. Unsere Steaks, Eier und selbstgemachte Wurst und Schinken sind geschmacklich unübertrefflich.


die Idee dahinter ist bei uns immer die gleiche: Durch möglichst artgerechte Haltung und Ernährung kombiniert mit einer großen Portion Herzenswärme erhält man glückliche, gesunde und zufriedene Tiere!

Hof Hallebeeke